Seit sechs Monaten ist die erste Ausbaustufe des Themenportals „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“ online. Da wir ständig an der Verbesserung unseres Angebots arbeiten, hat sich seitdem viel getan. Das halbjährige Bestehen des Themenportals ist ein guter Anlass für einen Überblick über kleinere und größere Veränderungen seit dem Release und für einen Ausblick auf das, was Sie demnächst noch erwarten dürfen.
Die regelmäßig erweiterte Beständeübersicht enthält nun die einschlägigen Bestände aller staatlichen Archive, also aus den 16 Bundesländern und vom Bund, die wir dank der Rückmeldungen unserer Datenpartner kontinuierlich aktuell halten können. Ein Blick auf die verschiedenen Seiten – themen- sowie provenienzbezogen – lohnt sich deshalb immer.
Der Bereich „Zur Vertiefung“ wird stetig um neue Inhalte ergänzt. Während die Rubrik „Literatur“ nun um speziell englisch- und französischsprachige Literaturhinweise erweitert wurde, hält die laufend gepflegte Liste der neuesten Erscheinungen auf dem Gebiet der Wiedergutmachung Sie immer auf dem aktuellen Stand. Die zahlreichen PDFs mit Texten zu Gesetzen, Abkommen und Verordnungen auf den Seiten "Gesetze" sind nun barrierefrei und durchsuchbar. Darüber hinaus wird 2023 eine chronologische Übersicht die Meilensteine der Wiedergutmachungspolitik veranschaulichen und in den größeren Zusammenhang zeitgeschichtlicher Ereignisse einordnen. Eine neue Rubrik „Statistik“ mit Quellenmaterial zu zahlreichen Einzelaspekten der Wiedergutmachung wird außerdem zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Ebenfalls in der Planung sind Verweise auf andere Portale und Datenbanken aus dem Themenbereich sowie ein eigens für das Themenportal eingerichteter Bereich mit aktuellen Meldungen.
Wir arbeiten weiter an der vollständigen englischen Übersetzung des Portals. Es ist zwar noch work in progress, aber in naher Zukunft wird die gesamte Oberfläche in zwei Sprachen vorhanden sein.
Planungen zum längerfristigen Ausbau des Themenportals laufen bereits. Dabei beschäftigen wir uns unter anderem mit den Fragestellungen: Was sind die jeweiligen Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen? Wie kann eine nutzerfreundliche Suchmaske gestaltet werden, die zugleich eine gezielte Recherche nach Personen und Themen ermöglicht? Welche weiteren Angebote zur historischen Bildungsarbeit können bereitgestellt werden? Das sind nur einige der wichtigen Fragen, mit denen sich das Bundesministerium der Finanzen und die mit dem Aufbau des Themenportals beauftragten Kooperationspartner – Landesarchiv Baden-Württemberg, FIZ Karlsruhe und Bundesarchiv – bei einem dreitägigen Workshop im November in Jerusalem auseinandergesetzt haben. Im fruchtbaren Austausch mit der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den dortigen Erfahrungen profitieren und eine gemeinsame Grundlage für eine intensivere Zusammenarbeit schaffen.