Heinrich v. Ense, Gerhards Sohn, gibt an, durch Erzbischof Dietrich1 von Köln beauftragt zu sein, die Burg Anröchte weiterhin für ein Jahr zu halten und zu befestigen und bestätigt die damit verbundenen Verpflichtungen (Revers). Er gibt als Insert den Wortlaut der Urkunde des Erzbischofs wieder. Siegelankündigung des Heinrich von Ense. Siegelbitte an Dietrich v. Plettenberg von Nehlen (Neylen) und Rembert v. Schorlemer genannt Clusener (Rembolt van Schorrembergh genant Clusener) 2, die das bestätigen. Köln, 9. Februar 1447 (des donrestages na sent Agathen dage). Erzbischof Dietrich1 von Köln, setzt Heinrich v. Ense, Gerhards Sohn, seinen Amtmann von Anröchte, weiterhin für ein Jahr zum Halten der Burg Anröchte ein (wird auch als Haus bezeichnet). Heinrich hatte dies bisher mit 42 Personen gehalten, worüber noch Rechenschaft abzulegen ist. Mit Lutter Quade und anderen Verbündeten war vereinbart worden, dass Heinrich die Burg Anröchte weiter halten soll mit zusätzlichen 10 Schützen, einem Büchsenmeister und einem Wächter nach den bisherigen Kostenvereinbarungen der 42 Personen. Dies wird jetzt für ein Jahr vereinbart, beginnend ab vergangenem Lichtmess (2. Februar). Heinrich wird dafür entgolten am kommenden Mittfasten (Sonntag Lætare = 19. März 1447) mit 200 Gulden, 14 Tagen nach Ostern (= 23. April 1447) mit 325 Gulden, weiteren 200 Gulden innerhalb eines Monats nach Ende des ersten viertel Jahres3 und dann wieder 325 Gulden nach weiteren 6 Wochen - und quartärlich so weiter wie beschrieben. Sobald der Krieg des Erzbischofs mit den Herzog von Kleve, dessen Sohn Johann und der Stadt Soest (Soist) beendet ist und keine Besatzung von Anröchte mehr erforderlich ist, wird nach Anzahl der Personen und zeitanteilig abgerechnet. Siegelankündigung des Erzbischof Dietrich. Köln, 9. Februar 1447 (des donrestages na sent Agathen dage). Umschlag: Revers Henrichs von Ense, daß Erzb. Diederich ihme das Schloß Anröchte, mit 42 Personen, 10 Schützen, 1 Büchsenmeister und einem Wächter auf seinen Kosten noch ein Jahr lang zu verwahren gegeben, (und dafür ihme eine (richtige) benemite Zahlung versprochen) habe. 1447 [andere Schrift:] 9. febr. Inhalt: Ich Henrich van Ense, Gerartz son, doin kunt, so als der eirwurdige furste, myn gnedige lieve here, her Diederich, ertzbusschoff zo Colne, hertzoch zo Westfalen ind zo Enger etc., nu mit mir overkomen is, dat ich synre gnaden sloss Anruchte eyn jairlanck halden ind verbawen sall, dair vur syne gnade mir eyne summe geltz verschreven hait zoa geven na lude synre gnaden brieffs, dair oever sprechen, der van worde zo worde her na geschreven volgt ind ludt alsus: ”Wir Diederich, van Gotz gnaden der hilliger kirchen zo Colne ertzbusschoff, des hilligen roimschen rychs in Italien ertzcanceller, hertzoch zo Westfalen ind zo Enger etc., doin kunt, also as Henrich van Ense, Gerartz son, unse Amptman zo Anrucht is, ind dat eyne tzytlanck gehalten ind verwart, ind da in synre cost, zolde ind loene gehalten hait zweyindviertzich personen, dair van wir yme verschreven hain zo geven eyne summe geltz, na lude des heufft brieffs dair over sprechen, da van hie uns noch gude rechenschaff ind bewysstom doin sall, ind als dan Lutter Quade ind etzlige andere unse frunde dair na mit yme overdragen wairen van unsen wegen, dat der selve Henrich Anrucht vort halden ind verwairen sulde in maissen vurg., ind dait zo in synre cost, zolde ind loene halden, zehen schutzen, eynen bussenmeister ind eynen wechter, dair vur wir yme ouch verschreven hain zo geven in maissen wir yme vur die vurg. zweyindviertzich personen verschreven hatten zo doin, na antzall ind lude des brieffs dair oever sprechen, also bekennen wir vur uns, unse nakomen ind gesticht overmitz desen brieff, dat wir nu mit dem vurg. Henrich aver over- komen syn, dat hie unse sloss Anrucht vort eyn jairlanck halden, verwairen, ind da in synre cost, zolde ind loene haven ind halden sall, zwey ind viertzich personen ind dair zo zehen schutzen, eynen bussen- meister ind eynen wechter. Dair vur wir, unse nakomen off gestichte, yme geven sullen in maissen wir yme hie vur verschreven han zo doin na lude der brieve vurg. na antzail der personen ind belouff der zyt, wilche vurg. jair angegangen is up unser liever frauwen dach lichtmissen neistvergangen, vur datum dis brieffs, ind sullen den selven Henrich sulch gelt wir yme vur die vurg. personen, cost, zolt ind loene geven sullen zo termynen ind tzyden betzalen, in maissen her na geschreven. Dat is zo wissen, dat wir dem vurg. Henrich geven ind betzalen sullen ind willen, zo halffasten neistkompt na datum dis brieffs zweyhundert overlen- sche rynsche gulden, ind bynnen viertzien dagen na dem hilligen paisch dage neistkompt dreyhundert ind vunff indzwentzich der vurg. gulden, ind dan vort bynnen eyme maende nan uyssgange des irsten vierdel jairs zweyhundert der vurg. gulden, ind dair na oever seess wechen dryhundert ind vunffindzwentzich der vurg. gulden, ind so vort an zo allen vierdell jairs in maissen vurg. Ind were sache, dat der krege tusschen dem hertzogen van Cleve, Johann, syme eldesten soene, den van Soist ind uns bynnen desem jaire gesoent ader gefredet wurde, ind wir zo Anrucht geyne lude haven wulden, so sullen wir dem vurg. Henrich vur die vurg. lude vur coste, zolt ind loene geven na antzall ind belouff der tzyt, he Anrucht in vurß. maissen gehalden hait, hir ynne uyssgescheyden alle argelist. Ind dis zo getzuge der wairheyt hain wir unse sigel an desen brieff doin hangen. Gegeven in unser stat Colne, des donrestages na sent Agathen dage, anno domini millesimo quadringentesimoquadragesimoseptimo.“ Also bekennen ich, Henrich van Ense, Gerartz son vurß., dat ich mich des sloss Anrucht vurß. annomen hain, eyn jair lanck zo halden ind zo verwairen, ind da in mynre cost, zolde ind loene halden sall zwey ind viertzich personen, ind dair zo zehen schutzen, eynen bussenmeister ind eynen wechter, na lude des vurg. brieffs, ind han sulchs ind vort alle punten dis brieffs in guden truwen geloifft, gesichert ind lyfflichen zo den hilligen gesworen, geloeven, sicheren ind sweren overmitz desen brieff wair, vaste, stede ind unverbruchlichen zo halden, zo doin ind zo vollenzehen, overmitz desen brieff, sunder argelist, ind han dis zo getzuge der wairheit myn sigel an desen brieff gehangen, ind han vort gebeden Diederich van Plettenberg van Neylen ind Rembold van Schorrenberg, genant Clusener, dat sy yre sigele zo noch meirren getzuge an desen brieff hangen. Des wir Diederich ind Rembolt vurg. bekennen wair zo syn, ind umb beden willen Henrichs van Ense vurg. unse sigele by dat syne zo getzuge an desen brieff gehangen hain, der gegeven is in den jairen unses heren ind up den dagh, as vur in myns gnedigen heren van Colne brieve geschreven steyt. Rückseite: donnerstags post Agathe. Anno 1447 hat Heinrich von Enße Anruchte von Ertzb. Dietherichen etc. ein jairlangk zubewayren unn zu__ derhalten angnommen. [separat links davon:] Heynrich van Ense zo Anroecht. Original, Pergament, mnd., ca. 30 × 35 cm, drei Siegel anhängend, das erste des Heinrich von Ense mit gut erkennbarem Siegelbild, einer erkennbaren aber teilweise abgebrochenen Umschrift, das zweite des Dietrich von Plettenberg mit erkennbarem Siegelbild, teilweise abgebrochener nur schemenhaft erkennbaren Umschrift, das dritte des Rembert von Schorlemer, gen. Clusener. adas Wort doppelt geschrieben. 1Dietrich II v. Moers, Erzbischof von Köln 1414 bis 1463, seit 1415 auch Administrator des Fürstbistums Paderborn. 2Die Urkunde wurde in Köln geschrieben, wo vermutlich der Name Schorlemer nicht bekannt war und daher als ”Schorrenberg“ verstanden wurde. Ein Rembert von Schorlemer gt. Clusener erscheint in ”Archiv Herringhausen, Akten, Bestand A (Depot im Stadtarchiv Lippstadt), Signatur Herr.A -1127“ und rechnet mit dem Erzbischof seine Ausgaben und Schäden aus der Soester Fehde zwischen 1446 und 1448 ab. Allerdings zeigt das anhängende Siegel nicht das bekannt Wappenbild der Familie von Schorlemer - vielleicht ist es eine Nebenlinie. 3das erste viertel Jahr der Bestallung endet am 2. Mai; die Besatzung der Burg Anröchte mit 54 Personen (und auch einigen Pferden) kostete also pro Quartal 525 Gulen, für das ganze Jahr 2.100 Gulden. d. Donnerstag nach Agathatag.