Martha, Witwe des Hans von Urach d. J., B. und Goldschmied zu Stuttgart, daselbst gef., weil sie die Lehre der Wiedertäufer angenommen hatte, sich erneut hatte taufen lassen, die Sakramente des Altars und der Beichte verachtet, die Anrufung der Muttergottes und der Heiligen verworfen und einen eigenen Weg zur ewigen Seligkeit gesucht hatte, auch trotz obrigkeitlicher Aufforderung, sich zu bekehren, an dieser Lehre festgehalten hatte, deshalb gemäß dem jüngsten Reichsabschied strenger peinlicher Strafe verfallen, jedoch in Anbetracht ihrer "weiblichen Einfalt", auch ihrer früheren guten Lebensführung und des Umstands, daß sie niemanden zu dieser Lehre verführt hat, begnadigt und nach Widerruf ihres "Irrglaubens" und auf das Versprechen hin, ihr Leben lang dem alten Glauben anzuhängen, auch auf Fürbitten ihres Vaters und Schwagers freigel., gelobt eidlich, sich künftig wohl zu verhalten, den Ordnungen und Satzungender christlichen Kirche nachzuleben, den Umgang mit ihrer Gespielin Barbara [Tegerlocher] und allen, die gegen die alte Kirche sind, zu meiden, und schwört U. - Bürgen mit 200 fl: Der Vater Ulrich Schuhmacher und der Schwager Ludwig Wech, Kürschner, beide B. zu Stuttgart.