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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
1965 - 1994
Geschichte des Bestandsbildners: Die Verteidigungskreiskommandos (VKK's) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK's unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).
Die VKK's umfaßten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.
Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfaßten einen Stab mit Stabskompanie, 3 - 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so daß Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.
Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen
- Sicherung festgelegter Objekte
- Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst
- Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung
- Informationsgewinnung
- Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger
- Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind
- Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis
- Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich
- Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens
- Übernahme von Wehrleitaufgaben
- Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe
- Unterstützung der zivilen Verteidigung
Die Aufstellung der VKKs erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:
In den folgenden Jahren wurden weitere VKK's aufgestellt, so daß 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:
431 Frankfurt/Main; 432 Wiesbaden
453 Zweibrücken
461 Merzig
523 Pforzheim
543 Weingarten
622 Weiden; 623 Regensburg
661 Deggendorf; 662 Eggenfelden
Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls -in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK's war der 1. April 1991:
851 Fürstenwalde; 852 Bad Freienwalde; 853 Prenzlau
861 Parchim; 862 Hagenow
871 Pasewalk; 872 Demmin; 873 Waren
881 Stralsund; 882 Wismar
Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.
Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:
Brieftagebücher, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen
Vereinzelte Verschlußsachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnisse
Umfang (Erläuterung)
843 AE
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 40 Verteidigungskreiskommandos (VKK)
Verfasser/Stand
MA 33; 2004
28,5 lfm
Bestandsbeschreibung: Die Verteidigungskreiskommandos (VKK) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).
Die VKK umfassten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.
Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfassten einen Stab mit Stabskompanie, 3 bis 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so dass Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.
Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen
- Sicherung festgelegter Objekte
- Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst
- Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung
- Informationsgewinnung
- Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger
- Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind
- Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis
- Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich
- Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens
- Übernahme von Wehrleitaufgaben
- Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe
- Unterstützung der zivilen Verteidigung
Die Aufstellung der VKK erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:
In den folgenden Jahren wurden weitere VKK aufgestellt, so dass 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:
Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls VKK in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK war der 1. April 1991:
Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.
Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:
Inhaltliche Charakterisierung: Ausbildungsbefehle, Jahresausbildungsbefehle, Stabsbefehle, Organisationsbefehle, Gefechtsübungen, Lehrübungen, Mobilmachungsübungen, Planübungen, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen. Vereinzelte Verschlusssachen.