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Geschichte: Während der ersten Regierungsjahre des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen erfolgte eine grundlegende Neuorganisation und bedeutende Vermehrung der sächsischen Armee. Zur Gewährleistung einer besseren Versorgung wurden vor Beginn des Nordischen Krieges 1700 / 1721 monatliche Verpflegungslisten angelegt, um die effektive Stärke der Armee analysieren zu können. Dieses Prinzip wurde bis zum Beitritt der sächsischen Armee zum Bundesheer des Norddeutschen Bundes beibehalten.
Weitere Angaben siehe 2.3.8 Militär
Inhalt: Monatliche summarische und namentliche Stärkemeldungen der militärischen Einheiten an die vorgesetzten Militärverwaltungsbehörden.
Ausführliche Einleitung: Vorbemerkungen zur Benutzung des Bestandes 11242 Monats- (Verpflegungs-)listen
Der Pertinenzbestand 11242 Monats(Verpflegungs)listen umfasst 35,80 lfm (1233 AE) aus dem Überlieferungszeitraum von 1698 bis 1868. Der militär- und sozialgeschichtlich bedeutsame Bestand beinhaltet die monatlichen summarischen und namentlichen Stärkemeldungen (Zuwachs und Abgang in Tabellenform) der Heeresformationen der Kurfürstlich und Königlich Sächsischen Armee an die vorgesetzten Militärverwaltungsbehörden. Dies waren:
• bis April 1814: das Geheimes Kriegsratskollegium,
• von Mai 1814 bis Oktober 1831: die Kriegsverwaltungskammer und
• ab November 1831: das Sächsisches Kriegsministerium.
Aus den Provenienzbeständen dieser Einrichtungen wurden die Monatslisten 1925 bei Übernahme der Bestände in das Hauptstaatsarchiv herausgezogen und ihrer Funktion nach zum heutigen Bestand vereinigt. Er ergänzt den ebenfalls hier verwahrten Bestand 11241 Musterungslisten insbesondere für die Zeiträume, in denen keine Musterungen der Kurfürstlich und Königlich Sächsischen Armee infolge kriegerischer Ereignisse durchgeführt werden konnten. Dies gilt insbesondere für die Zeit des Siebenjähriger Krieges von 1757 bis 1762 und für die Zeit der Befreiungskriege von 1812 bis 1815.
Gleichzeitig ermöglicht der Bestand eine exakte monatliche Analyse der Organisationsstruktur und die Bestimmung der effektiven Stärke der sächsischen Armee für den Zeitraum vom Anfang des 18. Jahrhundert bis zum Beitritt des Königreiches Sachsen zum Norddeutschen Bund 1867 und der Angliederung der sächsischen Armee an das Bundesherr.
Weiterhin stellen die Akten des Bestandes eine zentrale Quellengruppe für die genealogische Forschung dar, da neben einer summarischen Erfassung auch namentlich jeder einzelne Armeeangehörige mit Alter, Geburtsort, Dienstgrad und Dauer der Truppenzugehörigkeit aufgeführt ist.
Der Bestand wies lange Zeit kein Findmittel auf. Er wurde im Jahre 1998 von Franziska Wenzel und Andreas Rohloff im Rahmen der Ausbildung für den gehobenen Archivdienst verzeichnet und in einer Datenbank erfasst und durch Gert Schirok und Dr. Nils Brübach in das vorliegende Findbuch überführt. Im Zuge der Neuverzeichnung wurde auch eine Neusignierung durchgeführt. Alte und neue Nummerierung sind über die Druckinformationen (auf das kleine Druckersymbol klicken) bei jeder Verzeichnungseinheit angegeben..
Im Zuge der Neuverzeichnung wurde auch die ursprüngliche Ordnung verändert. Die unter Gliederungspunkt 01.0 aufgeführten so genannten Hauptextrakte bestanden ursprünglich aus lose formierten Bündeln, in denen Tabellen einzelner militärischer Einheiten als statistisches Grundmaterial mit den eigentlichen Hauptextrakten vereinigt waren; diese Bündel wurden aufgelöst und die Monatstabellen nach militärischen Einheiten getrennt sortiert. Die Hauptextrakte wurden als Serie in chronologischer Ordnung zusammengefasst.
Die auf den Akten vorgefundenen Originaltitel wurden im Zuge der Neuverzeichnung vereinheitlicht und sprachlich modernisiert.
