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27072 Nachlass Karl Weltzien

27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.183 Wöhrmann, Ed.

1836 September 3, Dorpat (Tartu)

Enthält: (1r) Wöhrmann bezieht sich auf zwei frühere Briefe Weltziens. Zum ersten Brief aus München übermittelt Wöhrmann seine nachträglichen Hochzeitsglückwünsche an Weltzien und dessen Ehefrau. Er erwähnt seinen Sommeraufenthalt in Riga und einen dort erhaltenen Brief Weltziens, der die Gründe zur Verschiebung der Hochzeit anführte. Wöhrmann äußert Gedanken zu Weltziens Lebensumständen sowie zu Flitterwochen und Ehe. (1v) Wöhrmann mahnt Weltzien, trotz seines Ehestands nicht zum "Philister" zu werden und weiterhin "ein Mann mit geistigem Streben" zu sein. Wöhrmann bedauert den eingeschränkten gegenseitigen Austausch. Bei ihrer Rückreise nach Dorpat erlebte die Familie Wöhrmann Unannehmlichkeiten mit dem Zollamt, das wertvolle Gegenstände beschlagnahmte. Nach langen Verhandlungen erhielten sie einen Großteil zurück. Das Gesellschaftsleben ist mit Ausnahme der Bälle im Winter "ruhiger" geworden. Harry war in Riga und geht erst jetzt nach Sankt Petersburg in den diplomatischen Dienst. Wöhrmann und seine Mutter waren insgesamt zwei Jahre im Ausland. Annieka und Caroline (2r) werden zur Eheanbahnung mit Herren aus Riga "ausgebracht". Caroline erhält nach dem Weggang der Mademoiselle Wüellemier die Mademoiselle Rubeli als Gouvernante und Lehrerin, die zuvor im "Belfourschen Hause" engagiert war. Wüellemier ist verlobt, tritt aber zunächst eine Stelle in Gnadenfrei in Schlesien (Pilawa Górna) an. Wöhrmann verbringt Ferien, Weihnachten und "Hundstage" in Riga. Wöhrmann erhielt zwecks Behandlung seiner Kopfschmerzen ein "Haarseil". Wöhrmann war zu mehreren Kuren, so im Schwefelkurbad Baldohn. Im Juni fand in Riga ein Musikfest statt. Am Johannistag kam (Constantin von) Kleist mit dem Dampfschiff nach Riga, um den Juli in Windau zu verbringen. Wöhrmann beabsichtigt ein Wiedersehen mit Kleist in Mitau (Jelgava) zur Weihnachtszeit. Wöhrmann beschreibt die neue Barttracht Kleists. (Carl) Pantenius ist seit Weihnachten in Dorpat und lernt für sein Examen. Das Philosophieexamen bestand er gut und will Ende des Jahres "zum großen Examen" kommen. (2r - Rand) Pantenius lässt Glückwünsche zu Weltziens Hochzeit überbringen. Wöhrmann bedauert die Absage von Weltziens Reise und hofft auf das versprochene Wiedersehen mit Weltzien und dessen Ehefrau. (1v - Rand) Wöhrmann erhielt von Haan, der "noch fleißig juridica" treibt, einen Brief aus Wien. Haan ist ebenfalls verlobt. Frau Tuchmann war im Winter in Wien und beabsichtigt, "bald ins Land zu kommen". Der neue Kurator (der Universität) Dorpat ist Generalleutnant (Gustav) Craffström. Unter seiner Ägide geht "das Burschenleben immer mehr abwärts". (1r - Rand) Wöhrmann erinnert an die gemeinsame Zeit in Baden-Baden und bedauert, erst nach Abschluss seiner Studien in zwei Jahren wieder reisen zu können. Wöhrmann und dessen Mutter lassen die Eltern Weltziens grüßen (2v) Poststempel

2 Blatt

Handschriften

Weltzien, Karl (*1813, +1870)
Annieka (Vorname)
Belfour (Nachname)
Caroline (Vorname)
Craffström, Gustav Borisovic (*1784, +1854)
Haan (Nachname)
Harry (Vorname)
Kleist, Constantin von (*1812, +1886)
Pantenius, Carl
Rubeli (Nachmame)
Weltzien (geb. König), Leontine
Wöhrmann, Ed.
Wüellemier (Nachname)

Baldohn (Baldone)/LV
Baldone (Baldohn)/LV
Tartu (Dorpat)/EE
Dorpat (Tartu)/EE
Gnadenfrei (Pilawa Górna)/PL
Pilawa Górna (Gnadenfrei)/PL
Mitau (Jelgava)/LV
Jelgava (Mitau)/LV
Riga/LV
Sankt Petersburg/RU
Windau (Ventspils)/LV
Ventspils (Windau)/LV

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07.03.2025, 9:23 AM CET