Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie weitere Informationen. Dort können Sie Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern.
SED-Stadtleitung Leipzig (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 10. Parteien, Organisationen und Verbände >> 10.01 Parteien >> 10.01.05 SED >> 10.01.05.03 Kreisleitungen, Stadt- und Stadtbezirksleitungen
1946 - 1989
Geschichte: Die SED-Stadtleitung Leipzig ging 1952 aus der von 1946 bis 1952 bestehenden Kreisleitung Leipzig (Stadt und Landkreis Leipzig) hervor. Auf Beschluss des Sekretariats des ZK der SED entstanden 1955 die Abteilungen Industrie, Verkehr, Handel, Kultur und Allgemeinbildende Schulen. Nach der Auflösung der Stadtbezirksleitungen 1963 übernahm die Stadtleitung die Leitung der meisten Parteiorganisationen im Stadtgebiet (eine Reihe von Parteiorganisationen von Großbetrieben und Kultureinrichtungen wurde der Bezirksleitung unterstellt) und bildete ein Sekretariat, ein Büro für Industrie und Bauwesen sowie eine Ideologische Kommission. 1964 übernahm ein Sekretär mit einer Arbeitsgruppe für Wirtschaft die Aufgaben des Büros für Industrie und Bauwesen. Nach der Neubildung von Stadtbezirksleitungen 1965 gab die Stadtleitung die Anleitung der Grundorganisationen der Industrie, der kommunalen Wirtschaft, des Handels und der Volksbildung an diese ab. Seit 1966 bestand die Stadtleitung aus einem Sekretariat - bestehend aus 1. Sekretär, 2. Sekretär, Sekretär für Wirtschaftspolitik, Sekretär für Propaganda und Agitation, Sekretär für Volksbildung und Kultur - sowie den Abteilungen Parteiorgane, Propaganda/Agitation, Wirtschaftspolitik sowie Volksbildung und Kultur, Mitarbeitern für staatliche Organe und Gesundheitswesen, der Kommission Jugend und Sport, dem Sektor Sicherheit, der Frauenkommission und einem Technischen Büro. Diese Struktur blieb im Wesentlichen bis 1989/90 unverändert. Im Dezember 1989 erfolgte die Umbenennung in Stadtvorstand Leipzig der SED/PDS.
Inhalt: Protokolle von Kreis- bzw. Stadtdelegiertenkonferenzen, Kreisvorstands-, Kreisleitungs- und Stadtleitungssitzungen sowie Sekretariats- bzw. Bürositzungen.- Auswertung von Parteitagen und ZK-Tagungen.- Informationen an die Bezirksleitung.- Stadtparteikontrollkommission.- Arbeiter- und Bauerninspektion.- Parteiwahlen.- Einschätzungen über Stadtbezirksleitungen.- Anleitung der Grundorganisationen.- Informationsberichte über die Stimmung der Bevölkerung und besondere Vorkommnisse.- Kaderarbeit.- Betreuung von Parteiveteranen.- Tätigkeit der Massenorganisationen.- Stadtausschuss der Nationalen Front, FDGB und FDJ.- Jugend- und Frauenpolitik.- Turn- und Sportfeste.- Propagandistische Großveranstaltungen.- Bewusstseinsentwicklung.- Parteischulungswesen.- Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung.- Volksbildung, Hoch- und Fachschulen.- Kultur.- 800-Jahrfeier der Stadt Leipzig.- Arbeiterfestspiele.- Wirtschaftspolitik.- Verstaatlichungen 1972.- Landwirtschaft.- Leipziger Messe.- 17. Juni 1953.- Kampfgruppen und Wehrerziehung.- Kirchenfragen.- Wahlen und Volksentscheide.- Delegationen aus der BRD.
Ausführliche Einleitung: Geschichte der SED-Stadtleitung Leipzig
Mit der Gründung der SED im April 1946 wurden in den bestehenden Ländern Landesleitungen gebildet. Die sächsische SED-Landesleitung hatte ihren Sitz in Dresden. Der Landesleitung unterstanden die Kreisleitungen, die sich in ihrer territorialen Zuständigkeit an den Kreisverwaltungen orientierten. Eine Besonderheit stellte die Parteiorganisation Leipzig dar. Sie umfasste das Territorium der Stadt Leipzig und des Landkreises. Zur Durchsetzung des Prinzips des demokratischen Zentralismus wurde nach der 8. Tagung des SED-Zentralkomitees im Februar 1952 die Abschaffung der Länder vorbereitet, die mit der Bildung der Bezirke im Juli 1952 vollzogen wurde. Noch vor den Veränderungen des staatlichen Aufbaus begann die Umstrukturierung der SED-Organisation. Aus der Landesleitung Sachsen wurden die Bezirksleitungen Dresden, Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt) und Leipzig sowie die Gebietsleitung Wismut gebildet. Ihnen unterstanden die Kreisleitungen, die für die Durchsetzung der Beschlüsse und Anordnungen der zentralen Parteiführung und der Bezirksleitung in den Ortsparteiorganisationen und Grundorganisationen zuständig waren. Im Frühjahr 1952 beschlossen das SED-Politbüro und das Sekretariat des SED-ZK die Teilung der Parteiorganisation Leipzig in die Kreisparteiorganisationen Leipzig-Stadt und Leipzig-Land. Auf der Delegiertenkonferenz vom 13. bis 15. Juni 1952 konstituierte sich die SED-Stadtleitung Leipzig.
Die Stadtparteiorganisation setzte sich zusammen aus Wohnparteiorganisationen und Grundorganisationen in Betrieben und Einrichtungen. Im Zeitraum 1946 bis 1952 waren aufgrund mehrfacher Änderungen der Verwaltungsstruktur der Stadt Leipzig zunächst Instrukteure in den anfangs 84, später 31 Verwaltungsbezirken für die politische Arbeit zuständig. Ab 1951 gab es Bestrebungen seitens der SED, größere Verwaltungseinheiten in der Stadt Leipzig unter Berücksichtigung der Konzentration von Produktionsbetrieben zu schaffen. Im Ergebnis der Verwaltungsreform von 1952 wurden sieben Stadtbezirke und entsprechende SED-Stadtbezirksleitungen gebildet. Diese waren vorrangig für die Anleitung der Grundorganisationen zuständig. Zwischen 1963 und 1965 existierten aufgrund der beabsichtigten Organisation der SED nach dem Produktionsprinzip keine Stadtbezirksleitungen. Die Anleitung der Grundorganisationen oblag in diesem Zeitraum der SED-Stadtleitung. Mit der Neubildung der Stadtbezirksleitungen 1965 wurden die Zuständigkeiten für die Anleitung der Grundorganisationen neu geregelt.
Die Mitglieder der SED-Stadtleitung wurden nach Vorgaben des SED-ZK bzw. der SED-Bezirksleitung von der Stadtdelegiertenkonferenz gewählt. Die Stadtleitung bestand aus dem Ersten Sekretär, dem Zweiten Sekretär und weiteren Sekretären, die für einzelne Fachbereiche zuständig waren, dem Vorsitzenden der Stadtparteikontrollkommission und dem Vorsitzenden der Stadtrevisionskommission. Außerdem wurden ehrenamtliche Mitglieder gewählt, die oftmals Funktionäre in Betrieben oder Einrichtungen waren. Die Stadtleitung tagte meist vierteljährlich. Aus Mitgliedern der Stadtleitung wurde ein Sekretariat gebildet, das zwei bis drei Mal monatlich Sitzungen abhielt. Aufgabe der SED-Stadtleitung war die Umsetzung der Beschlüsse und Vorgaben des SED-Zentralkomitees und der SED-Bezirksleitung Leipzig einschließlich der entsprechenden Berichterstattung. Zur Erfüllung der Aufgaben beschäftigte die SED-Stadtleitung haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Jahr 1963 wurde vom SED-Zentralkomitee die Einrichtung von Parteiarchiven beschlossen. Im gleichen Jahr erfolgte im Bezirk Leipzig die Bildung des Bezirksparteiarchivs. Das Bezirksparteiarchiv war zuständig für die Archivierung von dauerhaft aufzubewahrenden Unterlagen der SED-Bezirksleitung Leipzig, der SED-Kreisleitungen des Bezirkes Leipzig einschließlich Stadtleitung Leipzig und Stadtbezirksleitungen Leipzig, SED-Ortsleitungen sowie ausgewählter SED-Grundorganisationen. Sammlungen und Nachlässe ergänzten die Bestände. Erfassung, Bewertung, Übernahme, Erschließung und Benutzung waren in zentralen Vorschriften geregelt. Dazu gehörte auch das Signatursystem, nach dem Bestände und Archivalien geordnet wurden: Zuerst wurden die Unterlagen einer Abteilung zugeordnet. Danach erfolgte die Einordnung in eine Zeitscheibe, die sich an den SED-Parteitagen orientierte. An dritter Stelle steht eine Ziffer für den Bestandstyp. Beim Bestand SED-Stadtleitung Leipzig erfolgte keine weitere Untergliederung nach Strukturteilen, sodass durchgängig die Nummerierung 01 vorliegt. Am Schluss findet sich die Nummer der einzelnen Akte.
Abteilungen:
I|-----|Unterlagen der KPD 1945/1946
II|-----|Unterlagen der SPD 1945/1946
III|-----|Unterlagen der Aktions- und Arbeitsgemeinschaft KPD und SPD|-----|1945/1946
IV|-----|Unterlagen der SED
V |-----|Sammlungen, Erinnerungen, Nachlässe
Zeitscheiben:
1946 bis 1962 kein Buchstabe
A|-----| Jan. 1963 bis Dez. 1967 (VII. SED-Parteitag 17.- 22. April 1967)
B|-----| Jan. 1968 bis Dez. 1971 (VIII. SED-Parteitag 15.- 19. Juni 1971)|-----|
C|-----| Jan. 1972 bis Dez. 1976 (IX. SED-Parteitag 18.- 22. Mai 1976)|-----|
D|-----| Jan. 1977 bis Dez. 1981 (X. SED-Parteitag 11.- 16. April 1981)
E|-----| Jan. 1982 bis Dez. 1986 (XI. SED-Parteitag 17.- 21. April 1986)
F|-----| Jan. 1987 bis Dez. 1989
IV/D/5/01/121: |-----|IV für SED
|-----||-----||-----|D für Zeitscheibe 1977 bis 1981
|-----||-----||-----|5 für Stadtleitung Leipzig
01/121 für die einzelne Akte, hier Protokoll der Sitzung des Sekretariats
der Stadtleitung am 16. Mai 1980
Der Bestand SED-Stadtleitung Leipzig wurde im Bezirksparteiarchiv durch eine nach Zeitscheiben geordnete Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Im Jahr 2014 erfolgte im Rahmen eines Werkvertrages die Retrokonversion der Findkartei in die Archivsoftware Augias 8.3. Zur besseren Übersicht wurde die Gliederung nach Zeitscheiben aufgelöst und eine inhaltliche Ordnung vorgenommen. Die Verzeichnungsangaben wurden im Wesentlichen unverändert übernommen, lediglich teilweise sprachlich angepasst. Nur bei offensichtlichen Unstimmigkeiten wurden Aktentitel anhand der Akten überprüft und entsprechend präzisiert. Eine weitergehende Erschließungsverbesserung war mit der Retrokonversion nicht verbunden.
Überlieferungsschwerpunkte
Den Schwerpunkt der Überlieferung bilden Unterlagen der Tagungen der Stadtleitung und des Sekretariats der Stadtleitung im Zeitraum 1952 bis 1989. Im Bestand sind in erheblichem Umfang Unterlagen über Parteiverfahren in Einzelfällen enthalten. Im Bereich Bauwesen sind Unterlagen über Baumaßnahmen im Stadtzentrum und den Wohnungsbau enthalten. Die Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern spiegelt sich in der Überlieferung des Bereiches Handel und Versorgung wider. Über die Zusammenarbeit mit den Blockparteien und Kommunistischen Parteien im Ausland liegen Unterlagen vor. Die Überlieferung aus der Zeit 1987 bis 1989 beschränkt sich vorwiegend auf Sekretariatssitzungen. Aus den Fachbereichen liegen kaum Unterlagen vor.
Da es sich beim vorliegenden Findbuch lediglich um das Ergebnis der Retrokonversion der Findkartei handelt, können zu den inhaltlichen Überlieferungsschwerpunkten keine Angaben gemacht werden.
Hinweise für die Benutzung
Im Bestand sind in erheblichem Umfang personenbezogene Daten enthalten. Er unterliegt daher den Schutzfristen gemäß § 10 Sächsisches Archivgesetz.