Inhalt und Bewertung
Suchdienstangelegenheiten; Fürsorge für Heimatvertriebene und Opfer des Nationalsozialismus; Kriegsgefangenenhilfe; öffentliche Fürsorge
Behördengeschichte: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war in Südbaden neben einem Innenministerium mit fünf Abteilungen (Allgemeine Verwaltung, Gesundheit, Wohlfahrt, Polizei, Bauwesen und Wiederaufbau) vor dem Hintergrund der zahlreichen NS-Opfer, Flüchtlinge, heimkehrenden Kriegsgefangenen etc. auch eine Reihe von Landesämtern errichtet worden, die für die genannten Aufgabenfelder zuständig waren. Hierzu zählte neben dem Landesamt für Soforthilfe, dem Landesamt für Umsiedlung, der Bad. Landesstelle für die Betreuung der Opfer des Nationalsozialismus auch das Landeswohlfahrts- und Jugendamt. Das Landeswohlfahrts- und Jugendamt blieb - obgleich oberste Landesbehörde - eng mit dem Innenministerium verbunden und fungierte im Ministerium als Referat. Neben den eigentlichen Aufgaben (allgemeine Wohlfahrt, Jugendfürsorge, Flüchtlingsbetreuung) hatte das Landeswohlfahrts- und Jugendamt auch die Dienstaufsicht über die Bad. Landesstelle für die Betreuung der Opfer des Nationalsozialismus inne. Mit der Gründung des Landes Baden- Württemberg gingen die Kompetenzen des Landeswohlfahrts- und Jugendamtes auf das Regierungpräsidium Südbaden bzw. Regierungspräsidium Freiburg über.
Bestandsgeschichte: Die Akten des Landeswohlfahrts- und Jugendamtes gelangten in mehreren Ablieferungen, vornehmlich des Regierungspräsidiums Freiburg, ins Staatsarchiv Freiburg. Im Rahmen der Bestandsbildung bei den Unterlagen des Regierungspräsidiums Freiburg in den neunziger Jahren wurde der größte Teil der vorliegenden Akten aus den RP-Beständen ausgegliedert und zum
Bestand D 30/1 (alt) formiert. Weitere Akten des Landeswohlfahrts- und Jugendamtes wurden - wiederum in den Beständen des Regierungspräsidiums Freiburg - bei einer gezielten Suche nach badischen Ministerialakten und Akten von badischen Oberbehörden aus der Zeit von 1945-1952 im Jahr 2005 entdeckt und dem
Bestand D 30/2 zugeführt. Im Zuge der Neuverzeichnung gingen die Akten des Bestands D 30/2 im
Bestand D 30/1 (neu) auf. Der vorliegende
Bestand umfasst nunmehr 138 Faszikel und misst 2,7 lfd.m. Freiburg, Februar 2006 Dr. Christof Strauß