Inhalt und Bewertung
"Arisierung"; Restitution; Vermögenskontrolle (v.a. Einzelfallakten)
Behördengeschichte: Siehe Einleitung zu F 202/32.
Bestandsgeschichte: Der vorliegende
Bestand F 202/2 Oberfinanzdirektion Freiburg, Abteilung LVB bildet die Ergänzung zum
Bestand F 202/32. Wie dieser wurde er 1969 ins Staatsarchiv Freiburg übernommen. Die meisten Akten waren beim Landesamt für kontrollierte Vermögen bzw. dessen Kreisstellen angelegt worden. Teilweise gingen darin die Akten zur von den Nationalsozialisten vorgenommenen"Arisierung" auf beziehungsweise weitere Vorgänge der Steuerverwaltung, weshalb einige Akten bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurückreichen. Der
Bestand wurde erstmals 1989 - 1991 von Danuta Melerski und Wolfgang Bernauer verzeichnet. Deren Verzeichnis wiederum wurde 2001 von Ute Kammeier und Diana Blum in Midosa 95 übertragen. Im Rahmen eines DFG-Projektes zur Konversion analoger
Findmittel wurde das vorliegende
Findmittel erstellt. Die Gliederung des Bestandes in zwei Teile wurde dabei von der ersten
Erschließung übernommen. Im ersten Teil finden sich Unterlagen zu in der NS-Zeit entzogenem, v.a. jüdischem, Vermögen. Im zweiten Teil Vermögen von politisch belasteten Personen, das laut des Gesetzes Nr. 52 der Militärregierung der Verordnung Nr. 1 kontrolliert worden war. Wobei für die Kontrolle oder die Aufhebung derselben der Säuberungsbescheid der Spruchkammerverfahren ausschlaggebend war. Daher finden sich in vielen Akten Spruchkammerbescheide und auch begründete Urteile der Verfahren. Vielfach enthalten die Akten auch nur den Bescheid. Dabei handelt es sich dann meist um nicht vom Gesetz Betroffene. Im Teil 1 wurden die Einzelfallakten alphabetisch nach Orten und innerhalb der Orte nach Nachnamen sortiert; im Teil 2 erst nach Kreisstellen und innerhalb der Kreisstellen wie in Teil 1. Der
Bestand umfasst 8246 Einheiten (die Nummern 7403 und 8127 sind nicht belegt) in 50,7 lfd. m. Freiburg im August 2021 Anja Schellinger