Hans Lanng aus Herrenberg und Jörg Messinger aus Hillperstain bei Nürnberg [Stadt Hilpoltstein in Mittelfranken], wegen verschiedener Übeltaten, und als Rechtsschuldige einer mehrköpfigen Bande zu Kirchheim gef., und nach Überweisung ihres Falles durch den Bericht des Junkers Hans vom Remchingen, Obervogts zu Kirchheim an den Herzog von diesem vor die Wahl gestellt, das Herzogtum auf 2 Jahre zu verlassen oder Recht zu nehmen, geloben eidlich, indem sie sich für das erstere entscheiden, das Fürstentum zu verlassen, sich künftig wohl zu verhalten und schwören U. Die beiden hatten sich mit Paulin Wesserer aus Schlattstall, Endris Jenichen aus Benn [?] im Meißnischen, Heinrich Heinel aus Lorch [im Rheingaukreis] und Marx Gelder aus Wiesensteig, zu Gerhausen [Stadtteil von Blaubeuren Kr. Ulm] durch einen Befehlshaber oder Fähnrich, der sich als Claus von Hattstatt ausgab, in die Niederlande als Lands- oder Kriegsknechte anwerben lassen. Sie zogen daraufhin von ihrem Sammlungsort Gerhausen in Richtung Kirchheim, garteten zu Jesingen, begehrten dort mehr, als ihnen gegeben wurde, forderten Brotgeld, verdarben das ihnen gereichte Brot, stiegen in die Hinterhöfe und verlangten Hühner. Auch versuchte Hanns Lang vor dem Dorf auf dem Wasen eine Gans zu stehlen, was nur durch eine Frau, die ihm zuvorkam, verhindert wurde. Hierauf zogen sie nach Kirchheim in das Wirtshaus des Hans Linck, zechten dort und versuchten, die Wirtin um die Zeche zu prellen, überfielen sie, als sie es merkte und die Zeche forderte, mit üblen, lasterhaften Reden, wobei Messinger sich hören ließ: er wolle tun wie die Hispanier getan und bald eine Lücke machen, dass sie davon kommen könnten. Gleichzeitig stach er mit seiner Wehr gegen die Wirtin, dass sie zurückweichen musste. Auf den darauf entstehenden Auflauf und das Geschrei hin wurden sie in Gelübde genommen, dem sich Hans Lanng jedoch durch Flucht zu entziehen suchte.