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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
1969-1989
Geschichte des Bestandsbildners: Aufstellung: 1.6.1963, Bef. 26/63 MfNV u. Bef. 22/63 Stadt Kdt. Umunterstellung: 21.5.1971, Bef. 22/70, 138/70 MfNV, AO 18/70 Stadt Kdt., Bef. 2/71 Stadt Kdt. 30.7.1971, Bef. 69/71 MfNV u. Bef. 29/71 CGT Auflösung: 1990
1. Behördengeschichte
Das GR-42 wurde am 01.06.1963 lt. Befehl Nr. 26/63 des Ministers für Nationale Verteidigung im Standort Blankenfelde aufgestellt. Es unterstand von 1962-1966 der 4. Grenzbrigade und von 1966-1971 der 2. Grenzbrigade, die wiederum der Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR, Berlin unterstanden.
Dem GR-42 waren 5 Grenzkompanien unterstellt. Mit Wirkung vom 01. Juni 1967 wurde die 1. Grenzkompanie des GR-44 in das GR-42 eingegliedert und in 6. Grenzkompanie des GR-42 umbenannt. In die Struktur des GR-42 aufgenommen wurde die 6. Grenzkompanie mit Wirkung vom 01. Mai 1968.
In Durchführung des Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates der DDR über perspektivische Veränderungen der Struktur der Grenztruppen zur Verbesserung der Führung der Grenzsicherung vom 23. Okt. 1969 befahl der Minister für Nationale Verteidigung mit dem Befehl Nr. 138/70 die Umformierung der Grenztruppen.
Die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR, Berlin wurde auf der Grundlage dieses Befehls und des Befehls Nr. 2/71 des Stadtkommandanten der Hauptstadt der DDR, Berlin aufgelöst. Am 21. Mai 1971 erfolgte die Umformierung des Grenzregiments. Das GR-42 unterstand lt. Befehl Nr. 69/71 des Ministers für Nationale Verteidigung und Befehl Nr. 29/71 des Chefs der Grenztruppen der DDR ab 30. Juli 1971 dem Grenzkommando MITTE.
Am 01. März 1973 erhielt das GR-42 den Ehrennamen "Fritz Perlitz"
1984 kam es zur Verlegung des Truppenteils in den neuen Standort Kleinmachnow.
Am 17. September 1985 übernahm das GR-42 die Grenzübergangsstelle Rudower Chaussee in Groß Ziethen vom Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiment-26.
Das GR-42 war für die Grenzsicherung der Abschitte Johannisthal, Alt-Glienicke, Schönefeld, Groß Ziethen, Mahlow und Teltow zuständig.
Mit dem Befehl Nr. 6/90 des Chefs der Grenztruppen der DDR formierte sich ab 01. März 1990 der Stellvertreterbereich Grenzschutz. Die Auflösung der Sicherungszüge, Sicherungskompanien, Artillerie- und Granatwerferabteilung erfolgte ab 01. Apr. 1990 auf der Grundlage des Befehls Nr. 14/90 des Chefs der Grenztruppen der DDR.
Am 30. Juni 1990 24.00 Uhr wurde im Verantwortungsbereich des Truppenteils die Grenzüberwachung und die Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs eingestellt.
Mit Befehl Nr. 10/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung wurde die Auflösung der Grenztruppen der DDR befohlen und mit Wirkung vom 31. Aug. 1990 vollzogen.
Mit der Auflösung der Stadkommandantur Berlin(Ost) als Teil der Grenztruppen und der Bildung der Grenzkommandos Nord, Mitte, und Süd im Jahre 1971, wurden auch die Politabteilungen bei den Grenzkommandos und Regimentern sowie selbständigen Einheiten neu aufgestellt. Der Leiter der Politabteilung des Regiments war als Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politabteilung des Kommandos der Grenztruppen Mitte unterstellt und rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung führte auch die Grundorganisation der SED - nur diese Partei war in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation und die Armeesportorganisation "Vorwärts". Die letzten drei Organisationen galten als formell selbständig, mit Hilfe ihrer Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch durchgesetzt.
Politabteilung Grenzregiment-42 DVP 56-4:
Mit Befehl Nr. 99/62 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde mit Wirkung vom 23. August 1962 die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR - Berlin mit drei Grenzbrigaden sowie Regimentern und Einheiten aufgestellt (VA-01/5003). Die SKB hatte die Aufgabe, den Ostteil der Stadt gegenüber Berlin (West) abzuriegeln und den bis zum 12. August 1961 bestehenden Zustand der offenen Grenze zu beenden. Zur politischen Beeinflussung durch Schulungen, Politunterricht, Parteierziehung und weitere Methoden der Indoktrination wurden den Kommandeuren Politorgane zur Seiote gestellt.
Die Leiter der Politorgane waren als Parteifunktionäre der SED dem jeweilig nächsthöheren Politorgan unterstellt. Im Bereich der Stadtkommandantur war die Politische Verwaltung allen anderen Politorganen vorgesetzt. Als Stellvertreter der Kommandeure waren die Leiter der Politorgane für die gesamte politische Erziehung und Beeinflussung der Unterstellten verantwortlich. Zur politischen Arbeit gehörten die politische Massenarbeit, die Schulung und Weiterbildung sowie die Traditionspflege und kulturelle Massenarbeit. Die Politorgane hatten auch die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten und die Sportorganisation "Vorwärts" anzuleiten. Die Richtlinien für die politische Arbeit wurden in vom Politbüro des ZK der SED herausgegebenen "Instruktionen für die Arbeit der Parteiorganisationen und Politorgane der NVA" festgeschrieben. Im folgenden werden die Politorgane der Stadtkommandantur Berlin zusammengefasst beschrieben:
DVP 51 Politische Verwaltung
DVP 52-1 Politabteilung des Wachregimentes "Friedrich Engels"
DVP 52-2 Arbeitsgruppe für politische Arbeit des Nachrichtenbataillons 26
DVP 52-3 Stellvertreter für politische Arbeit des Unteroffiziersausbildungsregimentes
Die Provenienzstellen Bereichsgewerkschaftsleitung, Betriebsgewerkschaftsleitung, Grundorganisationen der SED sowie die Armeesportgemeinschaft "Vorwärts" Karlshorst wurden nicht zu eigenen Beständen formiert, sondern sind bereits bei der abgebenden Stelle als Strukturelemente der Politischen Verwaltung behandelt worden. Mit der Umformierung der Grenztruppen im Frühjahr 1971 wurden alle Dienststellen aufgelöst, die Armeeangehörigen weitgehend in das Grenzkommando Mitte übernommen. Leiter der Politischen Verwaltung waren: Oberst Walter Herkner 1962 - 1968, Oberst Günter Münster 1968 - 1969, Generalmajor Walter Herkner 1969 - 1970, Oberst Günter Münster 1970 - 1971.
Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung:
- Befehle des Kommandeurs, 1969-1988;
- Befehle des Kommandeurs über Kader, 1969-1980;
- Anordnungen des Kommandeurs, 1967-1987;
- Kalenderpläne der wichtigsten Maßnahmen, 1977-1985;
- Dienstbesprechungen, 1976-1982;
- Personelle Stärkemeldungen über Offiziere, Fähnriche und Berufsunteroffiziere, 1973-1985;
- Berichte über die Kaderarbeit, 1981;1987
- Finanzökonomie, 1981-1985;
- Grenzdienstpläne, 1976-1984;
- Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1970-1989;
- Ergebnisse der Grenzsicherung, 1966-1988;
- Zusammenwirken mit anderen bewaffneten Organen, 1971-1989;
- Pionier-, signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der Staatsgrenze, 1974-1985;
- Bau der Erdgasleitung CSSR/DDR/Berlin (West) im Raum Groß Ziethen, 1983-1984;
- Grenzsignalzaunanlagen, 1977-1986;
- Fernmeldeverkabelung, 1978-1982;
- Sicherung der Trennungslinien, 1976-1978;
- Grenzverletzungen, Grenzdurchbrüche, 1971-1988;
- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte, 1974-1975;
- Übergabe/Übernahme von Einheiten und Grenzabschnitten, 1969-1986;
- Chronik, 1966-1985;
- Ehrenbuch der 5. Grenzkompanie Heinersdorf, 1981;
Der Bestand ist in seinen Teilen nur sporadisch überliefert und enthält im Wesentlichen Protokolle von Dienstbesprechungen und Informationsberichte.
Erschließungszustand: Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K 10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.
Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.
Archivsignatur des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv: DVH 51-5/... .
Politabteilung Grenzregiment-42 DVP 46-5:
Die Akten der Politorgane wurden im Verwaltungsarchiv der Stadtkommandantur Berlin bzw. nach dessen Auflösung durch das Archiv der Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum Teil erschlossen noch nicht in die Datenbank eingegeben und müssen noch unter Potsdam-Signaturen GT-P/ bzw. unter der Signatur des Verwaltungsarchivs P ... bestellt und zitiert werden. Von folgenden Dienststellen sind Akten überliefert: Politabteilung des Grenzregimentes 33 (Abk. PA GR-33 ), PA GR-34, PA GR-35, PA GR-38, PA GR-42, PA GR 44, PA des Grenzausbildungsregimentes 39, PA des Grenzausbildungsregimentes 40, PA des Artillerieregimentes 26, Stellvertreter für politische Arbeit des Nachrichtenbataillons 26, Stellvertreter für politische Arbeit der Geschoßwerferabteilung 26.