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Technische Universität Dresden Universitätsarchiv, B 7.04)
Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv (Archivtektonik) >> B Bestände ab 1945 >> B 7 Sektionen 1969 - 1990
[1969-01-01/1976-12-31]
Kurzbeschreibung: sh. Vorwort
Vorwort: Aktenfund bei Bestandsrevision unter 5677/1, 2, 7 verzeichnet. Buchwald, 4.8.2005
Akten sollen etwa 2000 durch Herrn Starke verzeichnet worden sein. Findhilfsmittel fehlen.
Hinweis zur Sektion siehe auch Rektorat 1969 - 1990.
Wiese 2007
Einleitung
Entstehung und Entwicklung der Sektion 04 Sozialistische Betriebswirtschaft
Die Wirtschaftswissenschaften waren seit Gründung der DDR ein Bestandteil der Lehre an der TU Dresden. Zunächst lehrte man sie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Eine stärkere Betonung der technischen Wissenschaften sollte dann durch die Gründung der Fakultät für Ingenieurökonomie am 1. September 1953 zum Ausdruck kommen. Dies zeigte sich auch in der Einrichtung der zweigbezogenen Institute für Ökonomie der Bauindustrie, der chemischen Industrie, der Energetik, des Maschinenbaus und der Textilindustrie. Dem folgend wurde der akademische Grad, welchen die Studenten an den Fakultäten erlangen konnten von einem Diplom-Wirtschaftler (techn.) in einen Diplomingenieurökonom umgewandelt. Dieser Abschluss blieb bis zur Auflösung der Fakultät bzw. der Sektion erhalten.
Mit der Verkündigung des "Gesetzes über das einheitliche sozialistische Bildungssystem" vom 25.02.1965 begann eine neue Entwicklungsphase des Hochschulwesens in der DDR.
Damit wurde die dritte Hochschulreform eingeleitet, die aber erst ab 1967/68 richtig begann. Sie sollte vor allem die Effektivität von Forschung und Ausbildung verbessern sowie eine stärkere Verbindung der Hochschulen mit der Wirtschaft bewirken. Ziel dieser Reform war es jedoch auch die traditionellen Strukturen zu zerschlagen, da man die politische Situation trotz des Einflusses der Parteiorganisation der SED sowie der Bemühungen der Leitung der Universitätsgewerkschaft und der Kontrolle durch Rektor, Dekan und Fakultäten als unbefriedigend ansah. Als Ursache dafür sah man die herkömmlichen Organisationsstrukturen und nicht zuletzt die konservative Haltung der Professoren. Die einschneidende Umstrukturierung der Hochschulen, welche die Bildung der Sektionen bedingte, diente der Durchsetzung des "demokratischen Zentralismus" auf Universitätsebene und sollte eine straffe Führung der Sektionen, ein umfassendes Berichtswesen sowie den Einfluss der SED sichern.
Am 3. Juli 1968 erfolgte "auf Grundlage und in der Verwirklichung der Beschlüsse des VII. Parteitages, der neuen sozialistischen Verfassung und der Prinzipien zur Weiterentwicklung von Lehre und Forschung an den Hochschulen der DDR" die Umwandlung der Fakultät für Ingenieurökonomie in die Sektion 04 Sozialistische Betriebswirtschaft. Zuvor wurden in einer Arbeitsgruppe an der TU Dresden ein "Modell der ingenieurökonomischen Ausbildung an den Technischen Hochschulen und Universitäten der DDR" erarbeitet, welches die Ausbildung eines spezifischen Typus des sozialistischen Betriebswirtschaftlers festlegte. Dieses Modell stellte künftig die generelle Richtschnur für alle betriebswirtschaftlichen Sektionen an den Hochschulen der DDR dar. Die Sektionen waren eine Zusammenfassung von ähnlichen, aber bisweilen auch vollkommen verschiedenen Fachbereichen. Die Sektion 04 stand anfänglich allerdings durchaus in Kontinuität zur ihrer Vorgängereinrichtung.
Die Sektion für Sozialistische Betriebswirtschaft war eine der ersten, die an der TU Dresden gegründet wurde. Als spezielle gesellschaftswissenschaftliche Disziplin, war deren Gegen-stand die ökonomischen und sozialen Beziehungen im Reproduktionsprozess der Betriebe, zwischen den Betrieben und zwischen dem betrieblichen und dem gesellschaftlichen Reproduktionsprozess sowie jene politisch-ideologischen Erscheinungen und Prozesse, die diese Beziehungen unmittelbar widerspiegeln. Aufgabe der sozialistische Betriebswirtschaft war es, den Wirkungsmechanismus der ökonomischen Gesetze des Sozialismus in den Betrieben zu erforschen und zugleich die Bedingungen für die Verwirklichung der Erfordernisse dieser Gesetze durch das planmäßig geleitete Handeln der Werktätigen zu bestimmen. Dementsprechend wurde mit Gründung der Sektion auch eine Veränderung des Studienplanes und später auch der Studienorganisation durchgeführt. Die Studenten wurden nun in fachrichtungsbezogene Seminargruppen eingegliedert und immatrikulierten sich sowohl in einer der Fachrichtungen Sozialistische Betriebswirtschaft der Bauindustrie, der elektrotechnischen Industrie, des Maschinenbaus, der Leichtindustrie und der Lebensmittelindustrie als auch gleichzeitig für eine Ausbildungsrichtung wie z.B. Ökonomie der Produktionsvorbereitung, Leitungs- und Wirtschaftsorganisation oder Ökonomie der Produktionsdurchführung.
Die Grundlage der Ausbildung bildete der seit dem 1. September 1972 vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen verbindlich eingeführte Grundstudienplan für Wirtschaftswissenschaften. Zuvor lehrte man nach hochschuleigenen Studienplänen.
Neben dem Direktstudium oblag der Sektion die Ausbildung von Ingenieurökonomen im Fernstudium, die Durchführung von Lehrveranstaltungen an allen naturwissenschaftlichen und technischen Sektionen der TU Dresden sowie die Weiterbildung u.a. innerhalb eines postgradualen Studiums.
Ausgelöst durch die Umwälzungen in der Vorzeit der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte noch im Februar 1990 eine Umbenennung in "Sektion Wirtschaftswissenschaften" , bevor der Freistaat Sachsen die vollständige Abwicklung der Sektion im Dezember 1990 beschloss.
Die vollständige gesetzliche Auflösung geschah schließlich mit Wirkung vom 1. Januar 1991. Am 1. April 1991 beginnt die Wiedereinrichtung der Fakultät Wirtschaftswissenschaften mit der Bestellung von Prof. Eduard Gabele von der Universität Bamberg zum Gründungsdekan.
Als Unterstruktur des Wissenschaftlichen Rates, dem nunmehr höchsten akademischen Gremium der TU, blieben die Fakultäten auch nach 1968 bestehen, so auch die Fakultät für Sozialistische Betriebswirtschaft. Diese hatten jedoch mit den alten Fakultäten nichts mehr gemeinsam und übernahmen lediglich die Funktion einer Arbeitsgruppe, welche ihrerseits beschränkt blieb auf akademische Angelegenheiten wie z.B. Promotionen und Habilitationen. Die Mitglieder dieser Fakultäten setzen sich u.a. aus Wissenschaftlern der dazugehörigen Sektionen sowie Funktionären der SED und anderen gesellschaftlichen Organisationen zusammen. Diesen Fakultäten stand ebenfalls ein Dekan vor.
Die Forschung auf dem Gebiet der sozialistischen Betriebswirtschaft wurde durch den 1974 gegründeten Wissenschaftlichen Rat für Fragen der sozialistischen Betriebswirtschaft (ein Hauptgebietsrat des Wissenschaftlichen Rates für die wirtschaftswissenschaftliche Forschung bei der Akademie der Wissenschaften) koordiniert. Durch die Bildung der Sektionen sollten auch leistungsfähigere Partner für die Betriebe geschaffen werden. Die Forschungskooperationen sollten nun nicht mehr angeordnet, sondern von den Sektionen selbstständig aufgebaut und die Forschungsvorhaben eigenständig durchgeführt werden. Die wichtigsten vertraglichen Vereinbarungen der Sektion 04 zur Zusammenarbeit bestanden mit den VEB Kombinaten Robotron Dresden, Fortschritt Neustadt, Planeta Radebeul und NAGEMA Dresden. Die Vorstellung der Forschungsergebnisse erfolgte durch die regelmäßige Veranstaltung betriebswirtschaftlicher Konferenzen (erstmals 1975).
Die Struktur der Sektion
Die Sektion 04 Sozialistische Betriebswirtschaft wurde während ihres Bestehens strukturell mehrfach umgestaltet. An ihrer Spitze stand aber immer ein Direktor, der in Einzelleitung direkt dem Rektor unterstand, die Sektion zu vertreten hatte und dem zwei Stellvertreter untergeordnet waren: der "Stellvertreter des Direktors für Erziehung und Aus- und Weiterbildung" sowie der "Stellvertreter für Wissenschaftsentwicklung" (später: Forschung). In den Akten werden sie oft in abgekürzter Form (Stellvertreter E/A, Stellvertreter F) genannt.
Sektionsdirektoren:
1968 - 1969 Prof. Hans-Joachim Hildebrand
1969 - 1974 Prof. Gerhard Speer
1974 - 1986 Prof. Wolfgang Heyde
1986 - 1990 Prof. Günter Richter
Stellvertreter des Direktors für Erziehung, Aus- und Weiterbildung:
1968 - 1969 Prof. Kurt Schille
1969 - 1970 Prof. Hermann Hentschel
1970 - 1972 Prof. Harry Klinger
1972 - 1975 Dr. Hermann Plankenpichler
1975 - 1980 Prof. Siegfried von Känel
1986 Prof. Siegmar Kloß
1989 Prof. Wilfried Lange
Stellvertreter des Direktors für Forschung:
1968 - 1969 Prof. Herbert Lange
1970 - 1973 Prof. Günter Richter
1973 - 1976 Prof. Werner Sieber
1976 - 1984 Dr. Franz Pleschak
1984 - 1990 Prof. Siegfried Kurzhals
Die Sektion war nicht mehr wie die alten Fakultäten in Institute und unabhängige Lehrstühle untergliedert, sondern in sogenannte Wissenschaftsbereiche. Diese hatten einen eigenen Leiter, welcher direkt dem Sektionsdirektor unterstellt war. Sie waren hauptsächlich verantwortlich für die Koordinierung der Lehrtätigkeit und der Wissenschaftsbereiche untereinander. Weisungsbefugnisse hatten sie lediglich gegenüber den Wissengebietsleitern und anderen Mitarbeitern ihres Bereichs.
Die Wissenschaftsbereiche waren wiederum in Lehrkollektive oder Wissensgebiete unterteilt. In der Sektion 04 wurden diese organisatorischen Einheiten verhältnismäßig oft umgebildet.
1968 bis 1972:
Mit der Gründung der Sektion erfolgte zunächst die Gliederung in 3, ab 1970 in 4, Wissenschaftsbereiche (WB), denen wiederum Wissensgebiete zugeordnet waren.
" WB Ökonomische Grundlagen (Prof. G. Speer)
" WB Betriebswirtschaftslehre (Prof. W. Sieber)
" WB Marxistisch-Leninistische Organisationswissenschaften (Prof. R. Geist)
" WB Ökonomisches Labor (Dr. Kunze)
1972 bis 1977:
Die Zwischenleitung durch einen Wissenschaftsbereichsleiter sollte entfallen, so dass die Sektion nunmehr nur noch in Wissensgebiete (WG) eingeteilt wurde.
" WG Politische Ökonomie (Prof. S. Dorn)
" WG Volkswirtschaftslehre (Prof. K. Pinkau)
" WG Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (Prof. K. Schille)
" WG Reproduktionsprozess (Prof. H. Klinger)
" WG Sozialistische Wissenschaftsleitung und -ökonomie (Prof. W. Heyde)
" WG Planung, Abrechnung, Analyse (Prof. E. Schubert)
" WG Betriebswirtschaft Bauindustrie (Prof. J. Mausolf)
" WG Betriebswirtschaft Energiewirtschaft (Dr. D. Marx)
" WG Betriebswirtschaft Maschinenbau, Elektrotechnik und elektronische Industrie (Dr. S. Otto)
" WG Betriebswirtschaft Leicht- und Lebensmittelindustrie (Dr. G. Kießling)
" WG Betriebsorganisation (Prof. W. Klampfl)
" WG Kybernetik und Informationsverarbeitung (Dr. S. Kurzhals)
Ab 1. Januar 1977:
Im Bestreben zur Durchsetzung eines einheitlichen Organisationsaufbaus im Hochschulwesen wurde die Sektion abermals in Wissenschaftsbereiche unterteilt.
" WB Politische Ökonomie (Prof. S. Dorn)
" WB Sozialistische Volkswirtschaft (Prof. K. Pinkau)
" WB Sozialistisches Recht (Prof. H. Hentschel, ab 1978 Prof. R. Osterland)
" WB Leitungs- und Wirtschaftsorganisation (Prof. K. Schille, ab 1981 Prof. W. Klampfl)
" WB Ökonomie der Produktionsvorbereitung (Prof. W. Heyde, ab 1981 Dr. H. Sabisch)
" WB Ökonomie der Produktionsdurchführung (Prof. H. Klinger, ab 1979 Dr. G. Richter, ab 1987 Prof. J. Neumann )
" WB Betriebsplanung, -abrechnung, -analyse (Prof. E. Schubert)
" WB Ökonomische Kybernetik und Informationsverarbeitung (Prof. S. von Känel)
" WB Betriebswirtschaft des Bauwesens (Prof. J. Mausolf)
Um 1989:
Das genaue Jahr und die Gründe für eine erneute Umbildung der Wissenschaftsbereiche konnten nicht ermittelt werden.
" WB Politische Ökonomie (Prof. E. Gielow)
" WB Sozialistische Betriebswirtschaft - Grundlagen (Prof. E. Schubert)
" WB Sozialistische Betriebswirtschaft des Maschinenbaus (Prof. H. Sabisch)
" WB Sozialistische Betriebswirtschaft der Elektrotechnik/Elektronik (Dr. P. Krejcik)
" WB Sozialistische Betriebswirtschaft des Bauwesens und der Wasserwirtschaft (Prof. K. Garich)
" WB Wirtschaftsinformatik (Prof. W. Uhr)
1990 bis 1991:
Der Versuch, die Struktur an die sich neu entwickelnden Umstände anzupassen, zeigte sich in der Neubildung von Instituten an der ebenfalls neu gebildeten Sektion Wirtschaftswissenschaften.
" Institut für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
" Institut für Spezielle Betriebswirtschaftslehren
" Institut für Volkswirtschaftslehre
" Institut für Umweltökonomie
" Institut für Wirtschaftsinformatik
" Institut für Unternehmensführung und -organisation
" Institut für Personalwirtschaft
" Institut für Recht in Wissenschaft
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand hat einen Umfang von 6,8 lfm (329 Verzeichnungseinheiten) aus den Jahren 1958 bis 1991.
Der Bestand besteht aus insgesamt 4 Abgaben, welche in den Jahren 1980, 1992, 2004 und 2005 erfolgten. Diese sind unter den Zugangsnummern 3486 (1980), 4628 (1992), 5548 (2004), 5677 (2005) in der Bestandsübersicht vermerkt. Die Abgaben nach 1990 erfolgten durch die Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU-Dresden, die Abgabe 1980 vermutlich durch die Sektion 04 selbst. Weitere Abgaben sind nicht zu erwarten. Eine inhaltliche Bearbeitung erfolgte zunächst nicht. Zu einigen Akteneinheiten gab es auf der Ablieferungsliste kurze Inhaltsangaben, die sich während der Bearbeitung jedoch als überwiegend unzutreffend herausgestellt haben.
Die Anwendung eines Aktenplanes konnte nicht festgestellt werden, weder des Aktenplans der TU Dresden noch des im Bestand vorgefundenen Aktenplans des Stellvertreters für Forschung. Vielmehr entspricht die Aktenbildung der für DDR-Behörden zumeist üblichen Sachbearbeiterablage. Die Erschließung erfolgte in der Reihenfolge der Abgaben und der vorläufigen Archivsignaturen bzw. der Lagerung im Magazin.
Die innere Ordnung der Akteneinheiten wurde grundsätzlich beibehalten. Lediglich zu umfangreiche wurden in mehrere Vorgänge geteilt. Dies war vor allem bei der Abgabe von 1992 der Fall, da diese ausschließlich in großen Aktenbündeln vorlag. Bei gleichem Betreff einer Sachakte wurden Bandreihen gebildet. Umgeordnet wurden Akten, wenn eine vorher bestehende Ordnung eindeutig zu erkennen, nun aber nicht mehr vorhanden, war z.B. bei einer Ordnung in Form von alphabetischen Registern. Besonders bei der Abgabe 5548 wurde der Eindruck erweckt, dass die Unterlagen verkehrtherum in die Aktenbündel eingebracht worden waren d.h. von oben aus Aktenordnern entnommen wurden und dann in den Aktenbündeln in der unteren Lage abgelegt wurden. Dabei wurde vermutlich die ursprüngliche Ordnung zerstört. Diese wurde versucht wieder herzustellen, indem Unterlagen eines Vorganges innerhalb einer Akteneinheit wieder zusammengefügt worden sind.
Insbesondere die Unterlagen aus der Umwälzungszeit Ende 1989 bis 1991 haben fast gar keine innere Struktur mehr und vermittelten den Eindruck, dass man sie einfach nur noch abgelegt hatte. Es wurde versucht, sinnvolle Verzeichnungseinheiten zu bilden, ohne die ursprüngliche Ablage umzustrukturieren.
Die Fakultät für Sozialistische Betriebswirtschaft sowie die Unterlagen des Dekans bilden keinen eigenen Bestand und wurden somit innerhalb der Systematik als eigene Gruppierung berücksichtigt.
Ferner befinden sich Fremdprovenienzen im vorliegenden Bestand. Verschiedene Akteneinheiten hätten dem Bestand der Vorgängereinrichtung "B 6.06 Fakultät für Ingenieurökonomie" zugeordnet werden können. Diese wurden jedoch im Bestand belassen, da sie zur Ablage eines einzigen Hochschulangehörigen (Prof. Wolfgang Heyde) gehören, welcher verschiedene Funktionen innerhalb der Sektion und der TU innehatte. Diese personengebundene Ablage, welche ungefähr die Hälfte des Gesamtbestandes ausmacht, sollte nicht getrennt werden.
Die Systematik orientiert sich zunächst an der Struktur der Sektion. In den unteren Systematikgruppen fand eine Orientierung am Aktenplan der TU Dresden von 1970 sowie an den Aufgaben der einzelnen Struktureinheiten statt. Es wurde als nicht sinnvoll angesehen, die einzelnen Wissenschaftsbereiche in der Systematik abzubilden, da diese zu oft verändert wurden. Hätte man alle Struktureinheiten beachten wollen, wäre die Systematik zu feingliedrig geworden und hätte eine bessere Orientierung eher behindert als begünstigt. Bei Verzeichnungseinheiten, die bestimmten Wissensgebieten oder Wissenschaftsbereichen zuzuordnen sind, wurde dies bei der Titelbildung berücksichtigt (z.B. "WB Ökonomie der Produktionsvorbereitung: Protokolle")
Es wurden zwei Akteneinheiten aus dem Bestand herausgelöst und den Provenienzen "Sektion 14 Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen" sowie dem "Institut für Betriebswissenschaften und Normung" zugeordnet.
Doppelüberlieferungen wurden weitgehend beseitigt und ein Personenindex angelegt.
Überlieferungsschwerpunkte
Einen Schwerpunkt in dieser Überlieferung bilden die Unterlagen von Prof. Wolfgang Heyde. Er übte neben seiner Lehrtätigkeit unterschiedliche Funktionen innerhalb der Sektion und der TU aus. Alle diese Tätigkeiten spiegeln sich in seinen Unterlagen wieder. Er war Leiter des Instituts für Ökonomie der chemischen Industrie, des Wissensgebietes Sozialistische Wissenschaftsleitung und -ökonomie sowie des Wissenschaftsbereiches Ökonomie der Produktionsvorbereitung. Weiterhin war er vom 22. Oktober 1968 bis 30. September 1971 erster Stellvertreter des Rektors sowie gleichzeitig Prorektor für Prognose und Wissenschaftsentwicklung an der TU. Er übernahm die Funktion des Dekans der Fakultät für Sozialistische Betriebswirtschaft von 1969 bis ca. 1974 und war schließlich Direktor der Sektion von 1974 bis 1986. Innerhalb dieser Überlieferung überwiegen Unterlagen zu Forschungskooperationen und Schriftstücke aus dem Wissenschaftsbereich Ökonomie der Produktionsvorbereitung, insbesondere zur Anfertigung der Publikation "Komplexe Produktionsvorbereitung".
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Unterlagen des Stellvertreters für Forschung. Der überwiegende Teil stammt dabei aus der Amtszeit von Prof. Siegfried Kurzhals, welcher 1984 bis 1990 diese Funktion bekleidete. Die Unterlagen beziehen sich hier größtenteils auf die Forschungsplanung der Sektion sowie Forschungskooperationen im In- und Ausland.
Überhaupt nicht überliefert sind die Dokumente des Stellvertreters für Erziehung, Aus- und Weiterbildung. Weiterhin fehlen Zeugnisse für den größten Teil der Wissensgebiete und Wissenschaftsbereiche.
Hinweise für die Benutzung
Der Bestand enthält in geringem Umfang personengeschützte Daten, welche Benutzungsbeschränkungen gemäß § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG unterliegen.
Korrespondierende Bestände im Universitätsarchiv der TU Dresden:
B 1.2 - Rektorat der TU Dresden 1968 - 1990
B 2.2 - Prorektorat für Gesellschaftswissenschaften
B 6.06 - Fakultät für Ingenieurökonomie
Professorenkatalog und Dokumentation
Fotoarchiv
Korrespondierender Bestand im Bundesarchiv:
Bestand Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen, DR 3
Zitiervorschrift:
UA der TU Dresden, Sektion 04 Sozialistische Betriebswirtschaft, Nr. …
Abkürzungsverzeichnis
APO Abteilungsparteiorganisation (Grundorganisation der SED)
BRD Bundesrepublik Deutschland
CAD Computer-aided design (rechnerunterstütztes Konstruieren)
CAM Computer-aided manufacturing (rechnerunterstützte Fertigung)
CIM Computer-integrated manufacturing (rechnerintegrierte Fertigung)
DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
e. V. Eingetragener Verein
EDV Elektronische Datenverarbeitung
FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ Freie Deutsche Jugend
Hrsg. Herausgeber
IIPL Internationales Institut für Probleme der Leitung
MHF Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen
PC Personal Computer
Prof. Professor
RGW Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SJ Studienjahrgang
TH Technische Hochschule
TU Technische Universität
VEB Volkseigener Betrieb
WB Wissenschaftsbereich
WG Wissenschaftsgebiet
Literatur
Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden (Hrsg.): Wirtschaftswissenschaften in Dresden. Von der Technischen Bildungsanstalt bis zur Technischen Universität. Dresden 2010
Lienert, Matthias: Geschichte der Technischen Universität Dresden in Dokumenten und Bildern - 2 : Wissenschaft in Dresden vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis 1945. Dresden 1994
Otto, Siegfried u.a.: Zur Geschichte der Sektion Sozialistische Betriebswirtschaft. Dresden 1980
Petschel, Dorit: 175 Jahre TU Dresden: Die Professoren der TU Dresden 1828 - 2003. Ein Katalog. Dresden 2003
Pommerin, Reiner: Geschichte der TU Dresden 1828 - 2003. Köln u.a. 2003
Post, Alfred: Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden nach 1990, Symposium am 1. November 2001 im Festsaal Dülferstraße. Dresden 2002
Sonnemann, Rolf u. a.: Geschichte der Technischen Universität Dresden 1828-1978, Berlin 1978