Jeorg Dietrich von Schopfloch, wegen Beschimpfung des Schultheißen von Gutenberg, den er Dieb, Schelm und Bösewicht genannt hatte und den er beschuldigte, sich am Besitz des Herzogs vergriffen und aus den armen Leuten Geld herausgepresst zu haben, um sich ein Haus davon zu bauen, wegen grässlicher Gotteslästerungen, ferner wegen Beleidigung des Pfarrers von Schopfloch, den er ebenfalls einen Schelm, Dieb und Bösewicht sowie einen Ehebrecher gescholten hatte und dem vorwarf, er habe die Ehe des Peter Rentz verderbt und wolle auch seine verderben, und er sei nicht wert, auf der Kanzel zu stehen, ferner wegen Schmähung der Ehefrau des Pfarrers, die er Hure, Pfaffensack und Gevatterin des Teufels genannt hatte, außerdem wegen Bedrohung des Michel Götz, des Jeorg Hürn und sämtlicher obengenannter Personen, denen er angedroht hatte, er werde sie umbringen, wegen all dieser Schmähungen, Gotteslästerungen, falsche Bezichtigungen und Drohungen, die er zum Teil im Wirtshaus des Deus Bronnen vor etwa zwei Monaten ausgesprochen hatte, zu Kirchheim gef., vor dem Stadtgericht peinlich beklagt und, obwohl er den Herzog um eine bürgerliche Strafe gebeten hatte, mit untenstehendem Strafurteil belegt, verpflichtet sich, das Urteil in allen Punkten auszuführen, erklärt, die Beleidigungen leichtfertig in betrunkenem Zustand und aus Unwissenheit ausgesprochen zu haben, und schwört U. Das Urteil: Er muss die Beleidigten: Schultheiß, Pfarrer und Pfarrfrau um Verzeihung bitten und muss alle Anschuldigungen öffentlich auf dem Marktplatz mit lauter Stimme widerrufen; ferner darf er keine Zechen, Hochzeiten und Gesellschaften mehr besuchen, darf keine Waffen außer einem abgebrochenen Brotmesser tragen und darf sich künftig keiner Ansammlung von zwei und mehr Personen hinzugesellen; außerdem muss er noch 14 Tage bei Wasser und Brot im Turm bleiben und muss an den 6 folgenden Sonntagen nach seiner Entlassung in der Kirche nach der Morgenpredigt vor versammelter Gemeinde an den Altar gehen, dort niederknien, etwa eine Viertelstunde beten und den Allmächtigen um Vergebung seiner Sünden bitten.