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Pfarrerfamilie Garschagen (Bestand)
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Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 7NL Nachlässe >> 7NL 142 Pfarrerfamilie Garschagen
Bestandsbeschreibung: Pfarrerfamilie Garschagen Die beiden Pfarrer, deren Nachlässe den Bestand hauptsächlich ausmachen, sind Vertreter der weitverzweigten Familie der Garschagen. Emanuel Leberecht Garschagen (1831-1910) war 1865 bis 1874 Anstaltsgeistlicher der Irrenanstalt Siegburg. Dann wechselte er an die lutherische Gemeinde in Nimwegen bis er 1908 in den Ruhestand versetzt wurde. Seinen Alterswohnsitz nahm er in Bündheim (Harzburg). Vermutlich setzte er dort den seelsorgerischen Dienst noch eine Weile fort, offizieller Inhaber einer Pfarrstelle war er jedoch nicht. Sein Bruder Josua Julius (1837-1888) bekleidete seine erste Pfarrstelle in Rosbach von 1866 bis 1877. Anschließend ging er bis zu seinem Tode im Jahr 1888 an die Gemeinde Ketzberg. Inhalt: u.a. Predigten; Familien- und sonstige Korrespondenz; Fotos; Zeugnisse und persönliche Unterlagen; genealogische und lokalgeschichtliche Forschungen. Literatur: Garschagen, Josua Julius, Die evangelische Gemeinde Rosbach a.d. Sieg, Solingen 1884; Sepmeijer, H. W., Die deutschen Prediger der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Nijmwegen, in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte, Jg. 17 (1923), S. 20-31. Emanuel Leberecht Garschagen wurde am 18.10.1831 in der Honschaft Garschagen, zu der Kirchengemeinde Lüttringhausen gehörig, geboren. Sein Vater war der Schuhmacher Peter Carl Garschagen, seine Mutter dessen Ehefrau Christina Magdalena Wilhelmine, geb. Stursberg. Ursprünglich zum Kaufmannshandwerk ausersehen, entschied sich Garschagen schließlich gegen den Willen des Vaters für die geistliche Laufbahn: dem Abitur am Gymnasium Bielefeld folgte das Studium der Theologie in Halle, zeitweise gemeinsam mit seinem Bruder Josua Julius, das er mit dem ersten theologischen Examen in Koblenz im Jahr 1863 und der zweiten Theologischen Prüfung 1865, ebenfalls in Koblenz beendete. Während des Studiums wurde er Mitglied des Wingolfbundes. Den Hilfsdienst leistete er in Paderborn und Eitorf und trat anschließend eine Pfarrstelle als Anstaltsgeistlicher der Irrenanstalt Siegburg an, die er bis zum Jahr 1874 innehatte. Dann wechselte er an die lutherische Gemeinde in Nimwegen bis er am 31.3.1908 in den Ruhestand versetzt wurde. Mehrmals hatte er während seiner Zeit in Nimwegen vergeblich versucht, eine Versetzung nach Deutschland zu erreichen und hatte zu diesem Zweck auch mit verschiedenen Adligen korrespondiert, z.B. mit den Gräfinnen von Lippe und Oeynhausen, dem Rheingrafen von Salm und dem Grafen von Bylandt. Seinen Alterswohnsitz nahm er in Bündheim (Harzburg), wo er auch am 29.6.1910 verstarb. Vermutlich setzte er dort den seelsorgerischen Dienst noch eine Weile fort, offizieller Inhaber einer Pfarrstelle war er jedoch nicht. Außerdem öffnete die Familie, ebenso wie auch die Familie seines Bruders Josua, ihr Haus als Pensionat für Mädchen, wo diese für ihre zukünftige Rolle als Dame eines Hauses erzogen werden sollten. Verheiratet war er ab 1866 mit Franziska Mathilde Frieda Heyder, Tochter des Erlanger Professors Carl Heyder. Ihrer Ehe entstammten fünf Kinder: Frieda (geb.1866), Maria (geb. 1868), Clara (geb. 1870), Lebrecht (geb.1873) und Johannes (geb.1877). Lebrecht sollte wie sein Vater die geistliche Laufbahn einschlagen, entschied sich dann aber, nach begonnenem Theologiestudium in Zürich und Basel, für eine Ausbildung zum Kunstmaler. Zwei seiner Kinder, nämlich Frieda und Johannes, musste Garschagen bereits vor seinem eigenen Tod zu Grabe tragen. Mutter Frieda überlebte ihren Mann um 16 Jahre und starb im Jahr 1926. Lebrecht wurde im Jahr 1919 holländischer Staatsbürger und lebte auch weiterhin in Holland. Sein Todeszeitpunkt ist unbekannt. Emanuel Leberechts Bruder Josua Julius Garschagen wurde am 1.1.1837 geboren, ebenfalls in Garschagen/Lüttringhausen, als letztes von insgesamt zehn Kindern. Er studierte Theologie an den Universitäten Halle, Erlangen und Bonn und legte das erste Examen im Jahr 1861, das zweite zwei Jahre später, beide in Koblenz ab. Auch er war Mitglied des Wingolfbundes. Die Ordination erfolgte in Engelskirchen am 20.5.1863, wo er auch den Hilfsdienst bis 1866 ableistete. Seine erste Pfarrstelle bekleidete er in Rosbach von 1866 bis zum Sommer 1877. Die Ortsakte zur Pfarrstelle der Gemeinde Rosbach (1OB 008, Rosbach 5, Bd.1) bietet eine genaue Aufstellung der Aufgabenanforderungen, die vom Presbyterium an Pfarrer Garschagen gestellt wurden. Anschließend ging er bis zu seinem Tode am 11.9.1888 an die Gemeinde Ketzberg, blieb der Gemeinde Rosbach jedoch verbunden: 1884 erschien das von ihm verfasste Werk „Die evangelische Gemeinde Rosbach a.d. Sieg“, das unter der Signatur OR 15 001 in der Bibliothek des Archivs vorhanden ist . In erster Ehe war er mit Lina Höfling verheiratet, die allerdings nach kurzer Ehe verstarb. Seine zweite Frau war Emilie Bertha Sophie Heyder, genannt Sophie, die Schwester seiner Schwägerin Frieda Heyder, deren Ehe mit Josua Julius Garschagen im Jahr 1867 geschlossen wurde. Während die erste Ehe kinderlos geblieben war, entstammten der zweiten mindestens acht Kinder: Maria (geb.1868), Emilie (geb.1869), Carl (geb.1870), Elisabeth (geb.1872), Paul (geb.1883), Martha (geb.1876), Fritz (geb.1877) und Hermann (geb.1881). Sophie Garschagen verstarb am 25.12.1931. Personalakten der beiden Pfarrer liegen nicht vor. Die beiden Pfarrer sind Vertreter der weitverzweigten Sippe der Garschagen. Hauptnachlasser ist zweifelsohne Emanuel Leberecht. Weitere wichtige Bezugspunkte sind Josua Julius und Lebrecht, Sohn von Emanuel Leberecht. Es sind aber auch zahlreiche Unterlagen weiterer Familienmitglieder enthalten, so dass der Bestand beinahe schon die Form eines Familienarchives annimmt. Der Bestand wurde im Frühjahr 2005 im Umfang von 8 Kartons an das Archiv abgegeben. Er befand sich zuvor im Besitz von Sigrid von Holst, einer Nachkommin der Familie Garschagen. Die Verzeichnung fand im November 2010 statt. Er war bei Abgabe zum Teil grob vorsortiert. Dennoch war eine einwandfreie Zuordnung der einzelnen Dokumente zu den beiden Brüdern bzw. den sonstigen Familienmitgliedern nicht immer möglich. Dazu trug auch das häufige Auftreten derselben Namen in den unterschiedlichen Generationen und Familienzweigen bei. Ein Teil der Materialien ist in Niederländisch abgefaßt. Ein Großteil der Korrespondenzen ist überdies undatiert. Einige Briefe sind durch Auschneidungen oder unsachgemäße Lagerung beschädigt. Dennoch wurde versucht, wo dies möglich war, innerhalb der alphabetischen Korrespondenzserien eine chronologische Reihenfolge herzustellen (nicht datierbare Stücke wurden am Ende eingefügt). Ein Teil des Materials, vor allem im Bereich der Fotos, wurde von den Nachkommen der Pfarrerbrüder zu Mappen formiert und eingeklebt. Um Beschädigungen zu vermeiden wurde es in der abgegebenen Form belassen, auch wenn miteingeklebte Dokumte dann nicht an archivarisch sinnvollerer Stelle einsortiert werden konnten. Auf solche Stücke wurde bei der Verzeichnung hingewiesen. Geordnet umfasst der Bestand nun insgesamt 91 Verzeichnungseinheiten. Neben dem Hauptnachlass von Emanuel Leberecht, der 48 Einheiten ausmacht, wurden in der Klassifikation die kleineren Teilnachlässe von Josua Julius (11 Einheiten) und Lebrecht abgeteilt (4 Einheiten), weitere Familienmitglieder unter „Unterlagen weiterer Familienmitglieder“ zusammengefasst. Der Bestand enthält nicht nur zeitgenössische Überlieferung aus den Lebzeiten der Brüder Garschagen, sondern auch genealogische Nachforschungen der Nachkommen, vor allem von Marie Schmidt, die bereits in den späten 1920er Jahren begonnen wurden, sowie weitere Anreicherungen, die bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts reichen. Für die Forschung dürfte dieser Bestand in erster Linie in genealogischer und lokalgeschichtlicher Hinsicht von Bedeutung sein. Da es sich aber um einen Nachlass des klassischen Bildungsbürgertums handelt finden sich auch Aspekte der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte darin wieder, so z.B. der Einfluss adelsstandlicher Kräfte auf die Besetzung der Pfarrstellen und verschiedene Aspekte der Ausbildung, studentischen Verbindungswesens und des bürgerlichen Lebens.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.